Hier bekommst du einige Ideen, für die Überwinterung deiner Bonsai!!
Überwinterungs-Tipp für den Balkon
Alles hat seine Zeit - auch die Ruhe ...
Meine Freilandbonsai stehen seit Jahren ganzjährig auf einem Balkon, der nach Südwest ausgerichtet und überdacht ist und von zwei Eckhäusern flankiert wird. Dort stehen sie (im dritten Stock) etwas geschützt, dafür ist es immer ein wenig windig.
Die Vorbereitungen zur Überwinterung meiner Bonsai und all derer, die es einmal werden wollen, beginnt Ende September. Alle werden noch einmal (vorsorglich) gegen Blattläuse behandelt und dann wechseln als erstes die Mediterranen vom Balkon in die Wohnung.
Anfang Oktober- die meisten Laubgehölze haben von Grün zu leuchtendem Gelb und Rot gewechselt, vereinzelt fallen auch schon die ersten Blätter - beginnt die Winterfestmachung.
Der äußere Balkonkasten erhält Styroporplatten, auf die nun vorrangig Laubgehölze dicht an dicht gestellt werden.
Ein Gartenflies wird an einem Drahtgestell, welches an der Balkonbrüstung mittels Kabelbindern befestigt wurde, mit Klammern befestigt. So entsteht ein gewisser Wind- und Sonnenschutz. Nach oben hin bleibt die Abdeckung noch offen, damit die Bäume weiterhin Licht und Regen bekommen.
Hinter der Balkonbrüstung werden hauptsächlich die Immergrünen (Kiefern, Fichten, Eiben, Wacholder usw.) und die hohen Laubbäume in 40 cm Höhe auf eine Art Stellage aufgestellt. So lässt sich die Feuchtigkeit bei den Immergrünen einfacher prüfen.
Sie stehen vor Wind und Sonne geschützt ebenfalls auf einem Styroporboden. Zusätzlich wurden Styroporplatten aufgestellt, um so die Balkon-Außenwand abzudichten.
Nach den ersten Nacht frösten sind auch die letzten Blätter gefallen.
Je nach Witterung wird kontrolliert und entsprechend bei frostfreiem Wetter gegossen.
Eventuelle erste Schneefälle bringen eine schützende Decke auf die Schalen und beim tauen wertvolle Feuchtigkeit.
Zu Beginn des Hochwinters (Januar und Februar), wenn die Temperaturen nun auch tagsüber im Minus bereich bleiben können, wird das Garten-Fließ vollständig über das Drahtgestell gezogen und an der Balkonbrüstung befestigt. Würde das Fließ direkt über die Bäume gelegt, so könnten ggf. Schneelasten zu Schäden an den Bäumen führen.
Ein zweites Fließ wird über die innere Reihe (Nadelgehölze und Immergrüne) gespannt, über den aufgestellten Balken gezogen und am Boden beschwert, so dass es nicht durchhängt.
Nach reichlich Schneefall, muss die Schneelast von den Einzelnen Abdeckungen entfernt werden, sonst kann es zu (Bruch-) Schäden an den Bäumen kommen.
Je nach Wetterlage wird bereits ab Anfang März der Rückbau begonnen. Dabei wird zuerst das Fließ im Balkon inneren tagsüber abgedeckt. Regelmäßig muss jetzt die Feuchtigkeit bei den Immergrünen kontrolliert werden, denn Sonne und Wind trocken die Schalen schnell aus. Einige Nächte werden die Bäume noch abgedeckt, bevor das Fließ ganz entfernt wird.
Das Fließ am äußeren Balkonkasten wird ebenfalls so aufgedeckt, dass wieder Licht und Regen ungehindert von oben einfallen können.
Anfang April wechseln dann alle Bäume wieder auf ihre Sommerplätze. Durch die geschützte Lage sind die Bäume immer etwas weiter, als ihre Artgenossen im Umland.
Bei eventuellen Spätfrösten werden z.B. blütentragende Bäume wie Apfel oder Bäume, die bereits zu stark ausgetrieben haben auf den Balkonboden gestellt, um so Frostschäden zu vermeiden.
Heidrun Hunger
Überwinterungs-Tipp für das Hochbeet
(Von Rolf Erdmann)
Das Hoch-Beet befindet sich im nördlichen Teil des Grundstücks.
Nachdem die Holzkonstruktion steht (siehe Bilder) wird auf drei
Seiten ein Schutzflies befestigt. (Flies gibt’s im Baumarkt)
Die Vorderseite ist in drei Segmente aufgeteilt (mit Gewebefolien), wenn nötig, kann man sich durch Entfernen von 2 Schrauben auch einen Teilzugang verschaffen. Die Konstruktion ist nach oben offen, schützt aber vor Wind und übermäßiger Sonneneinstrahlung. Das Modell hat sich seit 15 Jahren bewährt.
Bilder des Beetes im Sommer + Winter
Eine weiter Variante um seine Bonsai sicher durch den Winter zu bringen.
(Von Detlef Puchelt)
Meine Bäume stehen ohne Schalen in einem ca. 20 cm tiefen Graben in meinem Garten. Die Wurzelballen sind mit Rindenmulch zugedeckt. Darüber ist ein "Gerüst" aus Stahlstangen angebracht. Ab Februar nimmt die UV-Strahlung der Sonne stark zu, deshalb decke ich dann meine Bäume mit Schilfrohrmatten ab. Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, werden die Matten abgenommen und die Bonsai ab ungefähr Mitte/Ende April, je nach Austrieb, wieder aus dem Winterlager geholt. Diese Methode praktiziere ich nun schon gut 20 Jahre, immer mit Erfolg!