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Pflege

Substrate

Substrate

Eine jede Pflanze hat unterschiedliche Bedürfnisse. In einer Schale ist sie gebunden, so liegt es an uns Ihr ein optimales Lebensumfeld darin zu schaffen
— Korbinian Lorenz Schmidbauer

Um optimal wachsen zu können, benötigen Pflanzen den richtigen Boden. Ein Bonsai wächst in einer Schale und hat daher andere Anforderungen als an seinem natürlichen Standort. Die Ansprüche an das Substrat sind hoch. Es sollte Nährstoffe und Wasser speichern können, aber auch eine gute Belüftung und die Möglichkeit bieten, überschüssiges Gießwasser abfließen zu lassen.

Mineralische u. organische Komponenten

  • Mineralische Substrate haben aufgrund ihrer verschiedenen Korngrößen eine offenporige Struktur, die den Sauerstoffaustausch ermöglicht und überschüssiges Gießwasser abfließen lässt. Der Nährstoffgehalt und der pH-Wert können in einem optimalen Gleichgewicht gehalten werden. Ein Nachteil besteht darin, dass mineralische Komponenten schneller trocknen und ausgewaschen werden, weshalb häufigeres Gießen und Düngen erforderlich ist.

  • Organische Substrate haben eine hohe Dichte und keine offenporige Struktur. Sie entstehen aus biologischen Prozessen und verdichten sich im Laufe der Zeit. Da sie Wasser sehr gut speichern, können sie über einen längeren Zeitraum Nährstoffe bereitstellen. Organische Substrate ohne offenporige Struktur und mit zu hoher Dichte sind jedoch schlecht belüftet und trocknen zu langsam.

 

Komponenten

Akadama -

赤玉土

Ist ein offen poriger mineralischer Zuschlagstoff aus Lehm. Durch seine porige Struktur kann Akadama die Durchlüftung des Bodens, die Fähigkeit Wasser zu speichern und die Bodenstruktur im Allgemeinen fördern. Dank seiner Pufferfähigkeit wirkt Akadama gegen pH-Wert Schwankungen im Substrat.

Bims-Kies

Bimskies ist ein rein mineralischer Zuschlagsstoff vulkanischen Ursprungs. Mit seiner porigen Struktur ist Bims in der Lage Wasser besser zu speichern, wie auch die Luftdurchlässigkeit des Bodens zu fördern. Bims unterstützt somit das Wurzelwachstum.

Zeolith

Dieses Gestein verfügt über winzige mikroskopische Poren, die wie ein Sieb wirken, um verschiedene Stoffe aufzunehmen und abzugeben. Zeolith kann dabei helfen, Dünger und Wasser zu sparen und das Nährstoffpotenzial im Boden zu optimieren.

Kanuma -

鹿沼市

Ein Zuschlagsstoff der speziell für Pflanzen verwendet wird, die einen niedrigen, also sauren, pH-Wert bevorzugen. Anhand seiner stabilen Struktur fördert das Substrat eine gute Belüftung der Wurzeln. Besonders Azaleen und Kamelien ziehen dieses Substrat anderen vor.

Kiryu -

桐生市

Ist ein hervorragender Zuschlagsstoff, der vor allem durch seine stabile Struktur zur Belüftung des Wurzelraums dient. Kiryū besitzt eine erstaunliche Wasserdurchlässigkeit, gleichzeitig wird aber genug Wasser für die Versorgung der Pflanze aufgenommen.

Lavagestein

Dieser Zuschlagstoff verbessert, durch seine porige und krümelige Zusammensetzung die Bodenstruktur. Lavagestein kann, ähnlich wie Bims, große Mengen Wasser speichern und für eine gute Belüftung des Wurzelraums sorgen.

Welche Komponenten für welche Pflanze ?

Je nach Baumart wird eine unterschiedliche Substratmischung benötigt. Allerdings ist es aber möglich, sich auf zwei Mischungen zu beschränken.

Die erste Mischung eignet sich für Nadelgehölze, diese mögen nach ihren Ansprüchen gerecht einen Struktur aufweisenden Boden der eine gute Durchlässigkeit und Drainage bietet, er sollte auch trotz bevorzugter Trockenheit Wasser speichern können.

Die zweite ist ideal für Laubgehölze, diese bevorzugen einen eher frischeren Boden, der reichlich Wasser speichert und bei Bedarf abgibt. Gleichermaßen sollte das Substrat eine gute Struktur für eine gute Drainage aufweisen können.


Substratmischung für Laubgehölze

50 % Akadama

25 % Bims-Kies/ (oder Kiryu)

25 % Zeolith (oder Lavagestein)

% Kiryu (als Ersatz für Bims verwendbar)

Substratmischung für Nadelgehölze

33 % Akadama

33 % Bims-Kies (oder Kiryu)

33 % Zeolith (oder Lavagestein)

% Kiryu (als Ersatz für Bims verwendbar)

*Nadelgehölze vertragen leicht eine größere Korngröße als Laubgehölze. Hier kannst du also das nächstgrößere Korn verwenden.

Hier einige Korngrößen

6 - 10 mm Akadama

2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)

6 - 10 mm Bims-Kies (oder Kiryu)

2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)

6 - 10 mm Zeolith (oder Lavagestein)

2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)

Hier einige Korngrößen

8 - 12 mm Akadama

2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)

8 - 12 mm Bims-Kies (oder Kiryu)

2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)

8 - 12 mm Zeolith (oder Lavagestein)

2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)

 

Für Pflanzen die einen sauren pH - Wert bevorzugen, sollte reines Kanuma verwendet werden.

(Azaleen, Orchideen, ...)

 

Um ein gutes Ergebnis im Wachstum zu erzielen, ist es wichtig darauf zu achten, dass das Mischverhältnis der Komponenten, abhängig von mehreren Faktoren ist.

Einflüsse wie der Standort, ob sonnig oder eher schattig spielen eine Rolle, wie auch das eigene Gießverhältnis, ob viel oder wenig am Tag gegossen wird. Komme ich nur ein oder zwei Mal dazu meine Pflanzen zu gießen, erhöhe ich den Akadama-Anteil oder füge Humus der Mischung hinzu, um die Speicherung von Wasser zu erhöhen.

Sind die klimatischen Bedingungen in meinen Lagen eher feuchter, so muss ich die Drainageeigenschaften in dem ich in mein Substrat mehr Bims-Kies oder Lava mische fördern.

Es ist essenziell zu verstehen wann eine Pflanze mit der jeweiligen Substratmischung Wasser benötigt und wann nicht, essenziell um Schäden durch Austrocknung oder von Überwässerung der Pflanze zu vermeiden. Durch die Beobachtung und das Regelmäßige kontrollieren des Substrats meiner Bäume schule ich meine Einschätzung für den richtigen Zeitpunkt des gießen.

 

Es gibt viele unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen über die “perfekte” Substratmischung, die perfekte Mischung gibt es aber nicht, sie ist immer abhängig von den jeweiligen Erkenntnissen und dem Wissen eines jeden selbst.


Eine Schwarz Kiefer

Eine Schwarz Kiefer

Hier geben wir einer Schwarz Kiefer eine neue Form.

Neugestaltung einer europ. Schwarz-Kiefer

Überwinterungs-Tipps !

Überwinterungs-Tipps !

Hier bekommst du einige Ideen, für die Überwinterung deiner Bonsai!!


 

Überwinterungs-Tipp für den Balkon 

Alles hat seine Zeit - auch die Ruhe ...

Meine Freilandbonsai stehen seit Jahren ganzjährig auf einem Balkon, der nach Südwest ausgerichtet und überdacht ist und von zwei Eckhäusern flankiert wird. Dort stehen sie (im dritten Stock) etwas geschützt, dafür ist es immer ein wenig windig.


Die Vorbereitungen zur Überwinterung meiner Bonsai und all derer, die es einmal werden wollen, beginnt Ende September. Alle werden noch einmal (vorsorglich) gegen Blattläuse behandelt und dann wechseln als erstes die Mediterranen vom Balkon in die Wohnung.
Anfang Oktober- die meisten Laubgehölze haben von Grün zu leuchtendem Gelb und Rot gewechselt, vereinzelt fallen auch schon die ersten Blätter - beginnt die Winterfestmachung.
Der äußere Balkonkasten erhält Styroporplatten, auf die nun vorrangig Laubgehölze dicht an dicht gestellt werden.
Ein Gartenflies wird an einem Drahtgestell, welches an der Balkonbrüstung mittels Kabelbindern befestigt wurde, mit Klammern befestigt. So entsteht ein gewisser Wind- und Sonnenschutz. Nach oben hin bleibt die Abdeckung noch offen, damit die Bäume weiterhin Licht und Regen bekommen.
Hinter der Balkonbrüstung werden hauptsächlich die Immergrünen (Kiefern, Fichten, Eiben, Wacholder usw.) und die hohen Laubbäume in 40 cm Höhe auf eine Art Stellage aufgestellt. So lässt sich die Feuchtigkeit bei den Immergrünen einfacher prüfen.

Sie stehen vor Wind und Sonne geschützt ebenfalls auf einem Styroporboden. Zusätzlich wurden Styroporplatten aufgestellt, um so die Balkon-Außenwand abzudichten.

IMG_5890.JPG

Nach den ersten Nacht frösten sind auch die letzten Blätter gefallen.
Je nach Witterung wird kontrolliert und entsprechend bei frostfreiem Wetter gegossen.

Eventuelle erste Schneefälle bringen eine schützende Decke auf die Schalen und beim tauen wertvolle Feuchtigkeit.

 

Zu Beginn des Hochwinters (Januar und Februar), wenn die Temperaturen nun auch tagsüber im Minus bereich bleiben können, wird das Garten-Fließ vollständig über das Drahtgestell gezogen und an der Balkonbrüstung befestigt. Würde das Fließ direkt über die Bäume gelegt, so könnten ggf. Schneelasten zu Schäden an den Bäumen führen.
Ein zweites Fließ wird über die innere Reihe (Nadelgehölze und Immergrüne) gespannt, über den aufgestellten Balken gezogen und am Boden beschwert, so dass es nicht durchhängt. 

Nach reichlich Schneefall, muss die Schneelast von den Einzelnen Abdeckungen entfernt werden, sonst kann es zu (Bruch-) Schäden an den Bäumen kommen.

Je nach Wetterlage wird bereits ab Anfang März der Rückbau begonnen. Dabei wird zuerst das Fließ im Balkon inneren tagsüber abgedeckt. Regelmäßig muss jetzt die Feuchtigkeit bei den Immergrünen kontrolliert werden, denn Sonne und Wind trocken die Schalen schnell aus. Einige Nächte werden die Bäume noch abgedeckt, bevor das Fließ ganz entfernt wird.

Das Fließ am äußeren Balkonkasten wird ebenfalls so aufgedeckt, dass wieder Licht und Regen ungehindert von oben einfallen können.

Anfang April wechseln dann alle Bäume wieder auf ihre Sommerplätze. Durch die geschützte Lage sind die Bäume immer etwas weiter, als ihre Artgenossen im Umland.

Bei eventuellen Spätfrösten werden z.B. blütentragende Bäume wie Apfel oder Bäume, die bereits zu stark ausgetrieben haben auf den Balkonboden gestellt, um so Frostschäden zu vermeiden.

Heidrun Hunger


Überwinterungs-Tipp für das Hochbeet

(Von Rolf Erdmann)

Das Hoch-Beet befindet sich im nördlichen Teil des Grundstücks.
Nachdem die Holzkonstruktion steht (siehe Bilder) wird auf drei
Seiten ein Schutzflies befestigt. (Flies gibt’s im Baumarkt) 
Die Vorderseite ist in drei Segmente aufgeteilt (mit Gewebefolien), wenn nötig, kann man sich durch Entfernen von 2 Schrauben auch einen Teilzugang verschaffen. Die Konstruktion ist nach oben offen, schützt aber vor Wind und übermäßiger Sonneneinstrahlung. Das Modell hat sich seit 15 Jahren bewährt.

 

Bilder des Beetes im Sommer + Winter


Eine weiter Variante um seine Bonsai sicher durch den Winter zu bringen.

(Von Detlef Puchelt)

Meine Bäume stehen ohne Schalen in einem ca. 20 cm tiefen Graben in meinem Garten. Die Wurzelballen sind mit Rindenmulch zugedeckt. Darüber ist ein "Gerüst" aus Stahlstangen angebracht. Ab Februar nimmt die UV-Strahlung der Sonne stark zu, deshalb decke ich dann meine Bäume mit  Schilfrohrmatten ab. Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, werden die Matten abgenommen und die Bonsai ab ungefähr Mitte/Ende April, je nach Austrieb, wieder aus dem Winterlager geholt. Diese Methode praktiziere ich nun schon gut 20 Jahre, immer mit Erfolg!