Um optimal wachsen zu können, benötigen Pflanzen den richtigen Boden. Ein Bonsai wächst in einer Schale und hat daher andere Anforderungen als an seinem natürlichen Standort. Die Ansprüche an das Substrat sind hoch. Es sollte Nährstoffe und Wasser speichern können, aber auch eine gute Belüftung und die Möglichkeit bieten, überschüssiges Gießwasser abfließen zu lassen.
Mineralische u. organische Komponenten
Mineralische Substrate haben aufgrund ihrer verschiedenen Korngrößen eine offenporige Struktur, die den Sauerstoffaustausch ermöglicht und überschüssiges Gießwasser abfließen lässt. Der Nährstoffgehalt und der pH-Wert können in einem optimalen Gleichgewicht gehalten werden. Ein Nachteil besteht darin, dass mineralische Komponenten schneller trocknen und ausgewaschen werden, weshalb häufigeres Gießen und Düngen erforderlich ist.
Organische Substrate haben eine hohe Dichte und keine offenporige Struktur. Sie entstehen aus biologischen Prozessen und verdichten sich im Laufe der Zeit. Da sie Wasser sehr gut speichern, können sie über einen längeren Zeitraum Nährstoffe bereitstellen. Organische Substrate ohne offenporige Struktur und mit zu hoher Dichte sind jedoch schlecht belüftet und trocknen zu langsam.
Komponenten
Welche Komponenten für welche Pflanze ?
Je nach Baumart wird eine unterschiedliche Substratmischung benötigt. Allerdings ist es aber möglich, sich auf zwei Mischungen zu beschränken.
Die erste Mischung eignet sich für Nadelgehölze, diese mögen nach ihren Ansprüchen gerecht einen Struktur aufweisenden Boden der eine gute Durchlässigkeit und Drainage bietet, er sollte auch trotz bevorzugter Trockenheit Wasser speichern können.
Die zweite ist ideal für Laubgehölze, diese bevorzugen einen eher frischeren Boden, der reichlich Wasser speichert und bei Bedarf abgibt. Gleichermaßen sollte das Substrat eine gute Struktur für eine gute Drainage aufweisen können.
Substratmischung für Laubgehölze
50 % Akadama
25 % Bims-Kies/ (oder Kiryu)
25 % Zeolith (oder Lavagestein)
% Kiryu (als Ersatz für Bims verwendbar)
Substratmischung für Nadelgehölze
33 % Akadama
33 % Bims-Kies (oder Kiryu)
33 % Zeolith (oder Lavagestein)
% Kiryu (als Ersatz für Bims verwendbar)
*Nadelgehölze vertragen leicht eine größere Korngröße als Laubgehölze. Hier kannst du also das nächstgrößere Korn verwenden.
Hier einige Korngrößen
6 - 10 mm Akadama
2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)
6 - 10 mm Bims-Kies (oder Kiryu)
2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)
6 - 10 mm Zeolith (oder Lavagestein)
2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)
Hier einige Korngrößen
8 - 12 mm Akadama
2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)
8 - 12 mm Bims-Kies (oder Kiryu)
2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)
8 - 12 mm Zeolith (oder Lavagestein)
2 - 6 mm bei Shohin (kleinen Bäumen bis 20 cm Höhe)
Für Pflanzen die einen sauren pH - Wert bevorzugen, sollte reines Kanuma verwendet werden.
(Azaleen, Orchideen, ...)
Um ein gutes Ergebnis im Wachstum zu erzielen, ist es wichtig darauf zu achten, dass das Mischverhältnis der Komponenten, abhängig von mehreren Faktoren ist.
Einflüsse wie der Standort, ob sonnig oder eher schattig spielen eine Rolle, wie auch das eigene Gießverhältnis, ob viel oder wenig am Tag gegossen wird. Komme ich nur ein oder zwei Mal dazu meine Pflanzen zu gießen, erhöhe ich den Akadama-Anteil oder füge Humus der Mischung hinzu, um die Speicherung von Wasser zu erhöhen.
Sind die klimatischen Bedingungen in meinen Lagen eher feuchter, so muss ich die Drainageeigenschaften in dem ich in mein Substrat mehr Bims-Kies oder Lava mische fördern.
Es ist essenziell zu verstehen wann eine Pflanze mit der jeweiligen Substratmischung Wasser benötigt und wann nicht, essenziell um Schäden durch Austrocknung oder von Überwässerung der Pflanze zu vermeiden. Durch die Beobachtung und das Regelmäßige kontrollieren des Substrats meiner Bäume schule ich meine Einschätzung für den richtigen Zeitpunkt des gießen.
Es gibt viele unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen über die “perfekte” Substratmischung, die perfekte Mischung gibt es aber nicht, sie ist immer abhängig von den jeweiligen Erkenntnissen und dem Wissen eines jeden selbst.